Die Jacke

Schwester: Ach, mit dir kann man eh nicht über solche Sachen reden…
Bruder: Was habe ich jetzt wieder falsch gemacht? Ich will duschen gehen, um heute mit Max und den Jungs feiern zu gehen. Aber weißt du was? Geh das doch einfach Mama petzen, so wie immer. Deine Lieblingsbeschäftigung.
Schwester: Ach man, Lucas. Wenn du mir nur einmal zuhören würdest. Früher warst du anders…
Bruder: Ich gebe dir 3 Minuten. Schieß los! Die Zeit läuft.
Schwester: Unter Zeitdruck soll ich dir erzählen, was mir am Herzen liegt? Mensch Lucas, früher waren wir die besten Freunde. Und jetzt hast du noch nicht einmal drei Minuten für mich.
Bruder: Früher warst du auch nicht so nervig. Außerdem waren wir da noch Kinder. Du trauerst früher immer so hinterher. Aber wir leben im Jetzt, Lotte. Mach doch endlich die Augen auf!
Also warum machst du denn jetzt so ein Drama?
Schwester: Ich mache ein Drama draus? Lucas, die Welt besteht nicht nur aus Feiern und sich mit Freunden treffen. Mach du doch mal die Augen auf, hier läuft etwas gewaltig schief.
Bruder: Lotte, pack doch endlich aus! Ich sage dir, dass ich keine Zeit habe und was machst du?
Schwester: Ok, ok. Also ich war letztens mit Mira in der Bar auf dem Alten Marktplatz.
Bruder: Ja? Komm auf den Punkt!
Schwester (stotternd): Da habe ich jemanden gesehen, der Papas Jacke an hatte…
Bruder (schreit): Lotte, du spinnst doch. Ich habe keine Zeit, mit anzuhören, wie du deinen Abend verbracht hast. Du spinnst doch, such dir mal Freunde, oder am besten einen Psychiater!!!
(Bruder geht wütend aus dem Zimmer ins Badezimmer, um zu Duschen. Schwester sitzt allein gelassen im Zimmer)
Schwester (weinend): Papa war nicht auf Geschäftsreise, er hat eine andere.