Der Schnitt

Einige Frauen sitzen auf einer Bank. Jede näht sich ein Kleid. „Sie“ steht am Ausgang und wartet. „Sie“ betritt die Bühne.

Sie: Nicht schon wieder, kann das nicht alles endlich enden, ich will nicht meine Zeit vergeuden, kann ich nicht einfach gehen?

2: Wir sind eine Maschine, wer wären wir wenn uns ein Zahnrad fehlte?

2 hat ihr Kleid fertig. Sie geht zu „ihr“. 2 kommt vor „ihr“ zum Stehen.

2 (flüstert): Wir haben eine Aufgabe, „er“ wird wütend sein wenn wir sie nicht erfüllen.

Eingeschüchtert nimmt „Sie“ das Kleid an sich und zerreißt es. Sie geht mit langsamen schweren Schritten zu dem Platz an dem 2 gerade saß. „Sie“ sieht mit leeren Augen ins Nichts. „Sie“ wartet. „Sie“ schweigt.

2: Wir werden ihn nicht enttäuschen.

3 hat ihr Kleid fertig. Ihre Hände zittern. In ihren Augen leuchtet Vorfreude. Ich Kleid sieht jämmerlich aus, sie hat sich nicht die Mühe gemacht es schön zu nähen, darum geht es ihr nicht. Immer wieder lächelt sie hinterlistig. Sie reicht 2 ihr Kleid, das Kleid wird zerrissen, aufrichte dennoch erwartungsvolle Freude ist in 3‘s Blick zu lesen. Als 2 jedoch anfängt das Kleid zu nähen wechselt dieser Ausdruck zu Ekel.
3 (an niemanden gerichtet, flüstert): Warum kann man zerstörte Dinge nicht einfach unwiederbringlich lassen, Sie ist sich sicher „eine andere“ ist daran Schuld, sie kann einfach nicht akzeptieren, dass Dinge ein Ende haben und „er“ liebt sie dafür, denn das ist es was „er“ will und alle tun sie was „er“ sagt…

„Eine andere“ hat ihr Kleid fertig. Sie lächelt stolz. Ohne zu zögern reißt 3 es ihr kaum das „eine andere“ zum stehen kommt aus der Hand und zerreißt es. Sie seufzt und setzt sich an den Platz von „einer anderen“ um sich ans Werk zu machen. Wut blitzt aus ihren Augen. Währenddessen läuft „einer anderen“ eine Träne über die Wange.

Eine andere (flüstert): Ich will kein Teil dieser Maschine mehr sein, schließlich bin ich ein Mensch.

Ein Mann betritt die Bühne. Die Frauen die eben noch arbeiteten blicken auf. Ehrfurcht und Angst steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Er flirtet mit „einer anderen“ und geht mit ihr in einen anderen Raum. Die Frauen sehen ihnen nach. Die Tür schließt sich. Sie blicken sich an.

Sie: Endlich ist der Kreislauf durchbrochen, dann will ich die erste sein.

„Sie“ nimmt die Schere mit der sie eben noch Fäden durchtrennte und sticht sie sich ins Herz. Als sie tot und mittlerweile reglos am Boden liegt, kommt 3 auf sie zu und zieht die Schere aus „ihrem“ Toten Körper.

3: Sie muss sich rächen, ihre Schwester ist tot wegen einer anderen. Sie wird handeln.

Man sieht wie 3 den anderen Raum betritt das Licht in dem Raum innerem sie vorher stand erlischt und geht stattdessen in dem anderen Raum an. Man sieht wie 3 mit der blutigen Schere zuerst „eine andere“, dann „ihn“ und dann sich selbst ersticht.

3 (röchelt): Jetzt ist es vorbei. Sie hat es beendet und es wird sich niemals wieder wiederholen.

Auf der Bank sitzt nun nur mehr 2, ihr Kleid das sie in der Zwischenzeit fertiggenäht hatte trägt nun „Sie“. Der weiße Stoff des Kleides ist blutgetränkt. 2 hält die blutige Schere in der Hand. Sie sticht sich zuerst ein Auge aus, schneidet sich dann ihre Zunge heraus und einen ihrer Finger ab, sie tut dies wie eine Maschine, emotionslos, kalt, mit einem Blick der ins Leere geht. Nun hört man ihre körperlose Stimme.

2: Wir werden nicht untergehen. Wir werden sehen was passieren wird. Wir werden nicht darüber sprechen können. Und wir werden nichts dagegen tun können. Doch wir werden weben und wir werden schneiden, bis das entstehen wird das sie Schicksal nennen werden.

An der Stelle wo die abgetrennte Zunge und der abgetrennte Finger lagen, tauchen zwei Frauen auf, die beide genauso aussehen wie 2. Zwei wickelt einen Faden von dem weißen Knäuel das schon die ganze Zeit neben ihr liegt.

2 (mit drei Stimmen gleichzeitig): Du wirst der erste sein.

Sie durchtrennt den Faden mit der blutigen Schere.

Stille. Licht aus. Vorhang fällt. Ende

Kommentare

  1. Von Anonym am

    Interessante Geschichte, leider etwas verwirrend geschrieben mit den Pronomen und Charakterbezeichnunge, den Rechtschreibfehler und den fehlenden Kommas, auch wenn das vielleicht zu einem gewissen Maß beabsichtigt ist. Eine kleine Überarbeitung könnte das Potenzial dieses Minidramas enorm steigern.

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