Faust 1, youtube-Version

Traum-Speicheldrüse (3 a.m)

Alltag in Hybris:
Gott spielt wieder Messias.

Dichtung hier ein Spiel
mit geklauten Bibel-Begriffen,

Epiphanien in homöopathischer Dosis,
sich sehnend nach Glossolalie.

Und dann
geht die Sonne auf.

Wiedererkennungs-Gegenwart (6 a.m)

Wache auf.
Weiße Unterschrift im Himmel.

Rhythmen der Galaxien.
Terrassenmassakerkinder fallen

nach unten, verwandeln sich
in Gottheiten.

Überschätzter Metarealismus
schmort zwischen Mandeln.

Als sei an allem Leben
der Blinddarm schuld.

Bambus-Spaziergang (5 p.m.)

Gehe nach draußen mit 42.

Gespräche wie zwischen Gott und Mephisto:
„Menschheit gleich Reality-TV!“

„Meine Schöpfung ist sinnvoller
als dein Swimming-Pool!“

„Du liebst es doch auch,
Menschen zu missbrauchen!“

„Du Wurm, blutige Maden sollen
kriechen durch deine Augen!“.

Mephisto ist beleidigt,
findet nur langsam zum Spaß zurück.

Gott kreiert
Regenbogen um Regenbogen,

und dann
geht die Sonne unter.

Erlebnis-Namenschild (10 p.m.)

Die Nacht in Helligkeit verbringen:
Auf dem Spielplatz der Miserablen,

der Ganz-allein-Seienden,
der Jederzeit-alles-Erwartenden,

schaukle ich hin und her,
Dämon und Rebell.

43 kommt, aka Nickbackbo,
zerrt mich mit in die Milz der Moral.

Überschüttet mich
und die Zensur der Zungen

mit Liebe.

RIP Perfektion (3 a.m. again)

In meinem Apartment.
Mixe rorange Orangen,
liebe diesen Tag.

Bin Beherrscher
der Glossolalie,
no Lese-Hybris:

Erhebt euch, Seelen,
mit mir zur Epiphanie!

Ich, der Dichter,
im See der Agonie,
träume weiter

von Freiheit.

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