Das Wort “Vater” bedeutet auf persisch “Padar” – ein Gespräch –
Tochter: Padar, wenn du die Wahl hättest zwischen Deutschland oder Afghanistan; wo würdest du lieber leben?
( – kleine Kunstpause – dann blickt er auf, schaut ihr in die Augen )
Vater: In Afghanistan gibt es kein Leben
T: Und was wäre wenn doch?
V: Dann würde ich alles hier verkaufen und dort ein neues Leben aufbauen
T: Wieso?
V: Weil es meine Heimat ist.
– Stille –
V: Wieso fragst du?
T: Ich weiß nicht; ich will wissen, wer ich bin.
V: Ich weiß nicht ob dir es weiterhilft, aber ich kann dir dazu sagen, dass unser Leben hier in Deutschland ist. Unsere Zukunft wird hier sein. Und es gibt kein zurück.
T: Verstehe.
Stimme aus dem Hintergrund, die ihre Gedanken beschreiben soll:
Wenn du das erste Mal in deinem Leben als Migrantin verstanden hast, dass du Zuschauerin der Zerstörung und des Versagens deines Vaterlandes sein wirst, dann beginnst du zu realisieren was es bedeutet zwischen zwei Nationen aufzuwachsen. Was es bedeutet nie ein solches Heimatsgefühl zu empfinden. Und du wirst merken, dass das einzig Erstrebenswerte in diesem Universum der Friede ist. Egal wie naiv und utopisch das klingen mag; aber es gibt nun mal kein zurück…
Kommentare
Nettee Beitrag 5 Sterne kriegen se!
Aber Madame hoffe sie haben hier n Heimatsgefühlt muss ja nedde von der Nationalität abhängig sein oder?
Liebe Grüßle aus meinem wunderschönen Hollenshausen von der Gertrude(50) gebürtige Russin.
Ne aber jetzt mal Spaß bei Seite(Gertrude), wobei ich wirklich hoffe dass du dich hier daheim fühlst:-) Das du dich so mit deinen Wurzeln beschäftigst ist wirklich packend und ‘Padars’ Sichtweise auf die Situation bringt einen sehr zum Nachdenken wow :!
Ja, Deutschland zähle ich zu meiner Heimat; hier ist mein Zuhause.
Aber ich denke auch, dass man den Heimatsbegriff immer auf verschiedenste Art und Weise verstehen bzw. interpretieren kann:)