Mein einziges Zuhause

Personen: Mary (Tochter, 6 Jahre)
Anne (Mutter, 26 Jahre)

Anne rennt die Stufen hinauf und klopft an die Zimmertüre ihrer Tochter Mary.

Mary: Herein!

Mutter öffnet Tür und tritt ein.

Anne: Du weißt, normalerweise müsstest du jetzt schhon längst schlafen, aber heute mache ich eine Ausnahme, weil ich dir etwas sehr Wichtiges sagen muss.

Mary (setzt sich auf): Was denn, Mami?

Mutter setzt sich neben ihre Tochter aufs Bett. Sie greift nach Marys kleiner, kindlicher Hand und hält sie ganz fest.

Anne (schluckt, wischt sich verstohlen eine Träne weg): Es wird dir nicht gefallen, Schätzchen.

Mary (kuschelt sich an Anne): Was ist denn los, Mami? Warum weinst du?

Anne (lächelt tapfer): Ich weine doch nicht, mein Schatz.

Mary (nachdenklich): Was willst du mir sagen, Mami?

Anne (holt tief Luft, streicht Mary eine blonde Haarsträhne aus der Stirn): Dein Papa wird nicht mehr nach Hause kommen.

Mary (tellergroße Augen, die sich mit Tränen füllen): Warum nicht? Hat er mich leicht nicht mehr lieb?

Anne (lächelt traurig, küsst Marys Wange): Doch, Schatz, natürlich hat er dich lieb. Sehr sogar.

Mary (vergrabt ihren Kopf im Polster, schluchzt): Warum kann er dann nicht mehr nach Hause kommen? Ohne ihn kann ich hier nicht mehr wohnen. Wenn Papi und du zusammen seid, dann ist dieses Haus der Ort, an dem ich am liebsten sein möchte, mein einziges Zuhause. Also, wo ist Papi?

Anne (umarmt ihre Tochter weinend): Das kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nur, dass Papa nicht wiederkommen wird.

Kommentare

  1. Von Clara am

    Das Kindliche ist total gut dargestellt! Einfach und doch sehr berührend.

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