Die / der / das da?
(Stimmen aus dem Off)
Sowas tut ein Junge nicht, was machst du denn da?
Mannsweib!
Naja, feminin ist anders.
A: Und ich denke: Wer bist du eigentlich? Wer denkst du zu sein, um mir vorzuschreiben was ich darf und was nicht, was ich kann und was nicht und vor allem wer ich bin und wer nicht? Ich will eine Frau sein. Also bin ich eine.
(Stimmen aus dem Off)
Schwuchtel!
Oh mein Gott, ist das Make-up?
Du bist echt eklig!
A: Und ich denke: Ja das ist Make-up. Und ich hab es verdammt noch mal mehr drauf als du. Was ist eigentlich mit deinen Augenbrauen los? Aber komm ich dir blöd? Nein? Dann lass mich doch einfach in Ruhe.
(Stimmen aus dem Off)
Dass du dich traust so auf die Straße zu gehen…
So viel Geld für so eine unnötige OP?
Du bist mit Penis geboren, also leb gefälligst auch mit ihm
A: Und ich denke: Jaja bla bla. Du verballerst jeden Monat Hunderte von Euros im Club, du hast ein Auto mit jedem Schnickschnack, das du nie fährst, weil es nicht dreckig werden darf und erkaufst dir jede Freundschaft – ich bin hier nicht die einzige, die sich gern über ihr Geschlechtsteil definieren würde, es aber über Geld tun muss.
(Stimmen aus dem Off)
Hast du den / die / das gesehen?
Ihhh ne Transe
Wie kann man sowas schön finden?
A: Und ich sage: Gar nichts. Ich lächle und halte die Tränen zurück.
Kommentare
Sehr rührende Reflektion, der Kontrast zwischen Innerem und Äußerem ist sehr authentisch. Vor allem die Pointe regt zum Mitfühlen und Überdenken der eigenen Verhaltensmuster an. Tolle Leistung!
Berührendes Minidrama mit starker Steigerung. Sehr gelungen!
Sehr berührend! Regt zum Nachdenken an.
Die Idee Stimmen aus dem Off zu nutzen und A somit nicht eine klar definierte Person gegenüber zu stellen, gefällt mir gut.Insgesamt wirklich gut gelungen.
Interessant wie du denken und sagen gegenüberstellst. Wie ein Dialog im eigenen Kopf.