Als anstatt Freitag Verrückterlialaunetag war

Szene1:
Mike liegt im Bett, seine Mutter sitzt am Bettrand.
Mutter: Was ist denn los mit dir?
Mike: Morgen ist Freitag.
Mutter stirnrunzelnd: Ja, und?
Mike: Da haben wir den bärtigen Herrn Obermeier und der will einen Erdkundetest schreiben, ach nein (ahmt Hr. Obermeier nach) eine Geographieleistungsabfrage!
Mutter: Aber Erdkunde ist doch ganz interessant.
Mike: Ich kann mir aber einfach nicht merken, wie viele Flüsse es gibt und wie die Hauptstädte der Bundesländer heißen…
Mutter: Na, jetzt ist es ein bisschen spät zum Lernen. Nächstes Mal sagst du mir früher Bescheid und ich frage dich ab, okay?
Mike betrübt: Okay.
Mutter: Jetzt schlaf.
Mutter gibt ihm einen Gutenachtkuss geht. Mike schläft unruhig ein.

Szene 2:
Mike erwacht und blickt sich verwirrt um. Sein Zimmer sieht verändert aus.
Mike: Komisch, seit wann ist mein Zimmer denn lila gestrichen?
Er reibt sich die Augen.
Mike steht auf und tritt ans Fenster.
Mike verblüfft: Die Straße ist grün, die Bäume dafür rosa. Da läuft Schmidts Katze um die Ecke, sie ist blau-grün gestreift.

Szene 3:
Mike rennt raus auf die Straße. Postbote Hansen kommt gerade um die Ecke. Er hat ein buntes Clowns-Kostüm an und läuft auf den Händen.
Mike ruft: He, Herr Hansen, was ist hier nur los?
Hansen lacht wirr.
Mike läuft weiter. Die Autos fahren rückwärts. Die Menschen laufen alle wild durcheinander, manche springen wie Kängurus, andere gackern wie Hühner.

Szene 4:
Mike kommt in einen Park. Verwirrt lässt er sich auf einer orangen Parkbank nieder.
Eine Stimme leise: Hallo, Mike.
Mike blickt suchend.
Stimme: Hier bin ich, neben dir.
Mike erkennt neben sich auf der Bank eine flaschengrüne Schnecke.
Mike zögerlich: Äh, kannst du sprechen?
Schnecke empört: Was für eine Frage, natürlich kann ich sprechen. Du scheinst mir verstört zu sein.
Mike: Na, ist das ein Wunder, hier ist doch alles total verrückt.
Schnecke: Wieso, ich finde es genau richtig. Mein Name ist übrigens Prof. Schneckikus Geographikus.
Mike lacht: Eine Schnecke mit einem solchen Namen ist mir noch nicht untergekommen. Wieso Geographikus?
Schnecke: Das kommt daher, dass mich auf der ganzen Welt auskenne. Liegt ja auch nahe, schließlich bin ich eines der schnellsten Tiere.
Mike: Na, super. Ich kenne mich mit so etwas überhaupt nicht aus.
Schnecke blickt ungläubig: Das ist aber schade. Also, das ist doch ganz einfach: Schleswig-Holstein hoch im Norden, von da kamen die wilden Horden. Niedersachsen darunter, die machen dich schon munter. Nordrhein-Westfalen nicht zu vergessen, da kannst du lecker essen…“
Die beiden sind ins Gespräch vertieft. Mike horcht interessiert. Nach einer Weile.
Mike: Ich glaube, ich weiß jetzt, warum es wichtig ist, sich in Erdkunde auszukennen. Damit man weiß, wo man überall noch hin will. Danke.
Schnecke: Nichts zu danken, mein Freund.
Mike will noch etwas erwidern, aber die Schnecke ist verschwunden.
Mike springt auf: Die Erdkundearbeit!
Er rennt los…

Szene 5:
Zimmer von Mike. Mike fällt aus dem Bett auf den Boden.
Mutter von unten: Mike, was ist passiert?
Mike schaut verdutzt. Das Zimmer ist wieder blau.
Mike: Alles in Ordnung Mutti.
Mutter: Komm runter, du musst in die Schule.
Mike verwirrt zu sich selbst: Was hat das alles zu bedeuten? War das nur ein verrückter Traum?
Mike zieht sich nachdenklich an.

Szene 6:
Mike kommt in die Küche. Seine Mutter gibt ihm einen Kuss. Sein Vater frühstückt.
Vater: Na, hast du schon Bammel vor der Erdkundearbeit?
Mike überlegt: Nein, im Grunde ist das doch ganz einfach. Man muss es sich nur einmal einprägen und sich überlegen, was es dort Schönes gibt, was man sich einmal ansehen möchte. Dann geht das schon.
Mikes Eltern schauen sich verwundert an.
Mutter: Prima, dass du so optimistisch bist.
Mike: Das liegt alles an dem Verrücktenlilalaunetag.
Mike springt lächelnd auf und läuft zur Schule.
Mikes Eltern schauen sich verdutzt an.

Vorhang und Ende. 🙂

Kommentare

  1. Von Dramawerkstatt am

    Lieber Connor,

    bei unserem Minidramen-Wettbewerb “Phantastische Welten” kommt es manchmal vor, dass Texte eingereicht wurden, die aus Büchern von professionellen Autoren abgeschrieben sind. Auch wenn diese Texte gegenüber dem Original leicht verändert sind, wollen und dürfen wir sie nicht veröffentlichen, denn es wäre auch unfair den anderen Teilnehmer/innen gegenüber.

    Da wir bei Deinem Text “Als anstatt Freitag Verrückterlilalaunetag war” nicht sicher sind, ob Du ihn nicht aus einem Buch genommen hast, werden wir ihn zunächst nicht veröffentlichen. Falls Du magst, kannst uns aber überzeugen, indem Du uns eine kurze Geschichte schickst, in der die Worte “Montag – Katze – Teppich – Eier – Sommerferien und Erdkundearbeit” vorkommen. Wir haben dann eine Möglichkeit zu sehen, wie ein Text von Dir aussieht, der garantiert nicht aus einem Buch stammt und können dann besser entscheiden, ob wir Dein Minidrama veröffentlichen wollen.

    Beste Grüße vom Theaterhaus!

  2. Von Connor am

    Hallo

    also, ich habe die Geschichte nicht irgendwo abgeschrieben. Ich lese sehr viel seit ich vier bin. Aber ich glaube nicht, dass mir irgendeine Geschichte im Hinterkopf geblieben ist, an der ich mich beim Schreiben erinnert habe.

    Deine Aufgabe habe ich angenommen und eine Geschichte geschrieben, die alle angegebenen Wörter enthält. Das hat richtig Spaß gemacht. Ich habe aber kein Theaterstück, sondern eine Geschichte geschrieben. Das fällt mir leichter und ich hoffe, es ist okay so. Ich hoffe, dass ich dich damit überzeugen kann.

    Viele Grüße

    Connor

    Hier die Geschichte….

    Montag Katze Teppich Eier Sommerferien Erdkundearbeit

    Ein Ei in der Tasche ist besser als ein Bauch voller Wut…
    Max knallte trotzig seine Zimmertür zu. Was für ein Mist! Da hatte er einmal richtig viel für die Erdkundearbeit gelernt und jetzt war die Schule bis zu den Sommerferien wegen dieses blöden Corona-Virus geschlossen worden. Es war also nichts mit Schule am Montag und damit auch nichts mit der Erdkundearbeit in der dritten Stunde.
    Und dabei hatte er seine Eltern mit der erwarteten guten Note in nachgiebige Stimmung versetzen wollen, damit sie ihm die Teilnahme am Fußballcamp erlaubt hätten. Das konnte er sowieso vergessen. Das Camp würde sicher auch aus Sicherheitsgründen abgesagt werden.
    Das konnte doch alles gar nicht wahr sein. Er verstand diesen ganzen Hype um dieses Mini kleine Virus sowieso nicht. Warum konnten die Erwachsenen einfach so über alles bestimmen. Mit seinen Freunden sollte er sich auch nicht mehr treffen. Mama hatte Angst, dass er sich ansteckte. Außerdem hatte sie ihn an Großmutter erinnert, die bei ihnen im Haus wohnte und zu der sogenannten Risikogruppe gehörte. Was das auch immer heißt, dachte Max und schmiss sich auf sein Bett.
    „Kikeriki“, der Hahn in Nachbars Garten krähte aus vollem Halse. Normalerweise machte Max das nichts aus. Aber heute nervte es ihn. Er zog das Kopfkissen über den Kopf und weinte.
    Es klopfte an seiner Tür, ganz leise. Max rief: „Ich will allein sein. Lasst mich in Ruhe!“
    Die Tür öffnete sich aber doch und herein kam Großmutter Leni. Sie setzte sich auf seinen Stuhl und schaute ihn mitfühlend an. Max liebte seine Großmutter. Sie war immer für ihn da und lustig war sie. Sie konnte die tollsten Geschichten aus ihrer Kindheit erzählen. Von ihr hatte Max viel über die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg erfahren.
    Leni sah ihn ruhig an und sagte: „Weißt du was, Max? Als ich so alt war wie du, da war gerade der zweite Weltkrieg zu Ende und wir hatten nichts mehr. Wir lebten in einem kaputten Verschlag mit löchrigem Dach. Wir hatten fast nichts zu essen. Ich war eigentlich immer hungrig. Aber wir hatten uns. Und unsere Mutter hat uns geliebt und immer ein warmes Lächeln für uns gehabt, egal wie schlecht es uns ging. Als ich eines Tages ganz betrübt war, weil meine einzige Puppe verschwunden war, da gab sie mir drei Eier. Drei Hühnereier. Sie sagte, dass wir diese Eier nicht essen werden, egal wie hungrig wir wären. Sie hatte die Eier von einem mitfühlenden Nachbarn geschenkt bekommen. Sie waren sehr wertvoll, weißt du. Sie gab mir diese Eier und sagte, ich solle gut auf sie aufpassen und dafür sorgen, dass sie immer warm wären. Dann würden Küken aus ihnen schlüpfen und wenn diese groß wären, würden Hühner aus ihnen und sie würden Eier legen und wir hätten immer genug zu essen. Ich war so stolz, dass meine Mutter mir diesen Schatz anvertraute, dass ich die Puppe ganz vergaß. Ich habe Tag und Nacht auf die Eier aufgepasst und sie fast nie von meinem Körper genommen, auch nachts nicht. Ich weiß bis heute nicht, wie ich es geschafft habe, sie nicht in der Nacht zu zerquetschen. Einmal stolperte ich über die Kante des alten Teppichs im Verschlag, aber ich konnte mich im Fallen so drehen, dass die Eier keinen Kratzer abbekamen. Einmal hatte ich die Eier in die Sonne auf der Fensterbank gelegt und als ich kam, um nach ihnen zu sehen, war eine streunende Katze auf die Fensterbank gesprungen und beschnüffelte die Eier hungrig. Ich konnte sie gerade noch verscheuchen. Die Eier blieben heil und eines Tages, nach etwa drei Wochen, spürte ich eine Bewegung in meiner Brusttasche. Ich holte die Eier vorsichtig hervor und da war ein kleines Loch in einem der Eier. Ich legte sie vorsichtig in die Sonne auf ein Moosbett und legte mich davor. Es hat vier Stunden gedauert, dann waren alle drei kleinen Küken geschlüpft. Sie waren so süß und flauschig und ich rannte zu meiner Mutter und zeigte sie ihr stolz. Die drei Küken folgten mir überall hin. Sie wurden zu zwei wunderschönen Hennen und einem stolzen Hahn. Sie legten im Laufe ihres Lebens viele Eier für uns und brüteten noch viele weitere Küken aus. Und jetzt sieh mal, was ich hier habe.“ Sie holte drei braune Eier aus ihrer Schürze und hielt sie Max hin. „Die sind von Meier, von unten. Er hat sie mir überlassen. Ich möchte, dass du auf diese Eier Acht gibst und sie immer warm hältst. Möchtest du das tun?“
    Max nahm die Eier und sah sie staunend an. „Ja, Großmutter. Ich werde mich um die Eier kümmern.“ Leni lächelte ihren Enkel stolz an. „Ich weiß Max.“

  3. Von Dramawerkstatt am

    Hallo Connor,

    das hast Du gut gemacht. Danke für Deinen Text. Wir würden ihn und unsere Korrespondenz gerne als Kommentare unter Deinem Minidrama “Als anstatt Freitag Verrückterlilalaunetag war” auf unserer Webseite veröffentlichen würde. Bist Du damit einverstanden?

  4. Von Connor am

    Ich habe damit kein Problem. Aber ich hatte überlegt, ob ich aus der Geschichte vielleicht doch noch ein Theaterstück mache und es noch offiziell einreiche. Was meinst du?

  5. Von Dramawerkstatt am

    Könnte mir vorstellen, dass die Besucher/innen der Webseite das gerne lesen würden… oder was meint ihr?

  6. Von sammy am

    Schöne Geschichte 🙂
    Denke zwar auch, dass mir die irgendwie bekannt vorkommt, aber da du sagst, dass es deine ist: “Respekt. Toll geschrieben.”

  7. Von souFLEUR am

    Fragen fragen…
    Ist das noch ein Minidrama? Finde eher, dass abgekürzt der “Verrückterlilalaunetag” aus seinen Kinderschuhen gewachsen ist oder vielmehr zum Drama mit weniger Regieanweisung, dafür aber mit Erzähler, Connor, der sich eingeschlichen hat, geworden ist?! Unglaublich selten, dass jemand so schreiben kann und dabei so jung ist. Zudem bekommen wir Nachhilfeunterricht, wie man am besten lernen kann.
    Trotzdem habe ich die Fortsetzungsgeschichte gerne gelesen und bin schon gespannt, wie sie sich in ein Minidrama verwandelt…

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