Die Wahl

Szene 1: (Irgendwo treffen sich drei alte, weise Feen)
FEE 1: Glaubt ihr, SIE wählt die Menschenwelt?
FEE 2: Das ist unwahrscheinlich. Wir waren die letzten, die sie wählten, und unser Leben als Mensch ist schon lange vergangen.
FEE 3: Die jungen Feen wählen bedauerlicherweise nur noch die Welt der Täydellinen. Die gehen ja gut mit ihrer Welt um und haben alles, was sie brauchen.
FEE 1: Ich finde, das ist total überflüssig! Die Welt der Täydellinen braucht ja gar keine Hilfe!
FEE 2: Warten wir einfach ab, bis SIE von ihrem Weltenbummel genug hat und sich entscheidet…
Szene 2: (SIE unsichtbar in einem Wald der Menschenwelt, vor ihr zwei Baumstümpfe, die einst zwei stattliche Bäume waren)
SIE: Oh nein, ein Mord!
SIE (mit erstickter Stimme): Späne, überall Späne…
(SIE tritt näher)
SIE (flüstert): Sie… sind mir so wichtig geworden! Und ich… ich merke das erst jetzt… wo jemand Gewissenloses sie illegal fällt…
(SIE fällt auf die Knie, lässt sich die Späne durch die Finger rieseln und schaut dann zu den Stümpfen auf)
SIE (haucht, mit Tränen in den Augen): Es… tut mir so leid.
(SIE malt mit dem Finger die Jahresringe des einen Baumes nach)
SIE: Ich hätte euch retten sollen! Aber ich…
(SIE`s Stimme versagt und sie kämpft mit den Tränen)
SIE: Bitte. Verzeiht mir.
(SIE läuft zum zweiten Baum und streicht fast zärtlich über seine alte Rinde, macht das einige Minuten)
(SIE hebt plötzlich den Kopf, ihr Blick ist nicht mehr verzweifelt, sondern entschlossen, sie strafft die Schultern und richtet sich auf)
SIE (bestimmt): Ich verspreche… ich werde alles tun, um andere Bäume – Wälder – vor einem Schicksal wie dem euren zu bewahren. Alles.
(SIE nickt den Bäumen noch einmal zu und rennt aus dem Wald hinaus, trotz ihrer Trauer beschwingt, weil sie endlich ihre Wahl getroffen hatte.)