Eine Frage der Natur

(EINE GESCHLOSSENE TÜR. AUF JEDER SEITE STEHT EIN MENSCH.)
M1: (atmet heftig, aufgebracht) Du kannst mir nicht durch diese Tür folgen!
M2: (außer Atem, ruhig.) Sie ist geschlossen und ich kann dich nicht sehen, nicht berühren. Richtig. Ich kann dich jedoch immer noch hören, mit dir sprechen.
M1: Aber diese Tür stellt eine Grenze dar. Grenzen sind heilig.
M2: Grenzen sind Menschen gemacht, Menschen gedacht, (Tritt nah an die Tür heran) durch Menschen zerstörbar.
M1: (tritt auch näher heran) Grenzen sind natürlich. Schau dir einen Fluss an. hinter der unsichtbaren Grenze beginnt das Territorium eines anderen Tiers.
M2: Diese Grenzen sind akzeptiert. Sie schützen. Deine, unsere, verursachen Angst, verursachen das Begehren sie zu überqueren, einzufallen. Diese Grenzen töten.
M1: Wer keine Grenzen akzeptiert ist respektlos. Gesetzlos!
M2: (Wird laut) Gesetzlos ist der, der Grenzen errichtet um Menschen zu halten, sie einzusperren, sie auszubeuten, so wie du. (zieht eine Pistole. Richtet sie auf Tür)
M1: Ich versuche nur, das Beste für alle zu erreichen und…
M2: andere auf diesem Weg zu töten, zu zerstören, zu verachten. Wie grenzenlos ist doch dein Weg zum Ziel der tausend Grenzen!
M1: (verteidigend) Grenzen gibt es überall. Sieh es ein! Und diese hier (weist auf die Tür) ist eine von ihnen. Du bist gegen sie machtlos!
M2: Grenzen schränken ein. Du gibst es zu! (senkt Pistole)
M1: Grenzen gibt es überall!
M2: (zieht eine Pistole) Es gibt Dinge, die kennen keine Grenzen. (schießt, Dunkelheit)

Kommentare

  1. Von chanana damajo am

    Ich finde das Miniroman sehr kreativ und spannend. Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen<3333

  2. Von M am

    Man kann die Spannung in den Worten fühlen. Das Minidrama ist so stark, obwohl es nur so kurz ist. Kannst wirklich stolz auf dich sein. Glückwunsch !

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