Hundeelend

Situation: Ein Autor, dessen letzten drei Bücher ein Flop waren, geht an einem Fluss mit seinem
Hund spazieren. An einem Zeitungsstand liest er die Schlagzeile.
AUTOR Neue Corona Variante jetzt auch in Deutschland.
HUND Also lesen kann ich auch selber.
AUTOR (verdutzt) Du kannst sprechen?
HUND Ja, kann ich. Seit dem ersten Lockdown. Dann hast du nämlich soviel Zeit zu Hause
verbracht. (genervt) Und ich musste dir durchgehend zuhören. Weißt du eigentlich wie
anstrengend es war, dich zu ertragen? Ständig diese plumpen Aussagen wie: „Der Lockdown ist politisch“. Da ist es kein Wunder, dass sich deine Bücher nicht verkaufen.
AUTOR (herausfordernd) Was würdest du denn gerne lesen? Eine Beschreibung von einem Knochen?
HUND (schnippisch) Du hast kein Talent zu Bücher schreiben. Selbst ich würde das besser machen.
AUTOR (mit Zorn bebender Stimme) Ach Ja? Das könntest du? Ich glaube du unterschätzt wie viel Arbeit ich in meine Werke stecke. Zum Beispiel mein Buch über Graf Ardiff, das war doch gut.
HUND Das kann ich nicht beurteilen. Ich habe kein einziges deiner Bücher gelesen. Aber warum schreibst du keine Krimis? Mit deiner neuen Nebentätigkeit als Drogendealer hast du auch das benötigte Hintergrundwissen. Das wirkt dann gleich viel authentischer.
AUTOR (mit Kalter Stimme, leicht drohend) Ich bin kein Drogendealer. Wer hat dir das erzählt?
HUND (belustigt) Als ob jemand mit einem Hund reden würde. Nun jedenfalls bevor du mich adoptiert hast, war ich beim Zoll, darauf spezialisiert Drogen zu entdecken. Diesen Geruch vergisst man nie.

Kommentare

  1. Von M am

    Wie geht es weiter ?

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