Sitzen ein Atheist und ein Gläubiger in einer Bar

Szene 1:
Zwei Jugendliche, auf einem Hochhausbalkon.

Person 1: “Was denkst du, würde passieren, wenn ich jetzt von einem Blitz getroffen werde?”
Person 2: “Du stirbst.”
Person 1: “Und wenn das Hochhaus plötzlich einstürzt?”
Person 2: “Du stirbst.”
Person 1: Wenn mir ein Klavier auf den Kopf fällt?”
Person 2: “Du stirbst. Auch wenn das unglaublich witzig wäre.”
Person 1: “Was passiert wenn ich jetzt von diesem Balkon springe?”
Person 2: “Auch dann stirbst du wahrscheinlich”
Person 1: “Ich sterbe…aber ich frage mich warum sollte dieser Tod so anders als die anderen Tode sein? Wieso sollte es mir nicht erlaubt sein, mein Leben selbst in die Hand (oder in die Füße) zu nehmen, anstatt die Prüfungen Gottes auszuhalten und voller Leid auf seine Erlösung zu warten?
Ich frage mich, was mich zu einem Menschen macht, wenn ich nicht einmal die Freiheit besitze, über mein eigenes Leben zu entscheiden.”
Person 2 (still und nachdenklich)
Person 1 (frierend): “Oh Gott, es ist plötzlich so kalt hier, lass uns schnell rein gehen.”

Szene 2:
Person 2, in seinem Zimmer, auf seinem Bett, die Decke anstarrend.
Person 2(zu sich selbst oder zu Gott?):
“Es gibt viele Dinge, die man sich nicht mit Logik erklären kann, daher werde ich die Existenz eines Gottes nicht verneinen, jedoch bilde ich mir nicht ein, seiner Existenz sicher zu sein.
Auch wenn Glaube auf Unwissenheit dessen Existenz basiert, kann ich mein Zweifel am Glaube, nicht mit dem Glaube beantworten.”
Mutter von Person 2(platzt in das Zimmer):
“Was machst du denn da?”
Person 2:
“Ach Mutter, ich bete bloß.”
Mutter:
“Wie war es bei (Person 1)?”
Person 2:
“Weißt du, ich finde, wir sollten uns ein Klavier zulegen..
Und was hältst du von einem größeren Balkon?”

Kommentare

  1. Von mimi am

    das finde ich gut

  2. Von me am

    find ich sehr gut gelungen!

  3. Von Peter am

    Ich mag die Wendung der Geschichte. Nur sollte der/die Gläubige eigentlich wissen, dass Selbstmord in seiner Religion eine Sünde sind und er /sie somit für ewig im Fegefeuer schmoren wird, sollten ihn /ihr seine/ihre Selbstmordfantasien übermannen (oder überfrauen). Wenn er sich der Existenz Gottes nicht sicher ist, sie jedoch nicht ausschließen möchte, wäre es also sinnvoller vorsichtshalber mal nicht von einem Balkon zu springen. Auch stellt sich mir die Frage, inwiefern ein größerer Balkon sich besser zum Herunterspringen eignet, als ein kleiner Balkon. Außer natürlich es soll verhindert werden versehentlich auf größerere oder gleichgroße Balkone unterer Hausbewohner zu fallen, wodurch der Fallschaden gesenkt werden würde und die Todeswahrscheinlichkeit sich verringert. Ansonsten, top Geschichte! 🙂

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