Zusammen allein

1. Szene
Treffen sich zwei Menschen.
Sagt der erste: Hey!
Der zweite: Ach hallo! Lang nicht gesehen…
Der erste: Und, wie geht’s dir so?
Der zweite: Ach gut soweit…und dir?
Die leise Stimme in seinem Kopf: Was?!
Es geht dir dreckig, du Idiot!
Er, zu der Stimme: Ja, aber das versteht der doch nicht!
Der erste: Gut, Gut…auch gut.
Sein Gehirn: Das stimmt doch gar nicht!
Er, zu seinem Gehirn: Aber das versteht keiner!

Es fehlt die Pointe? Klar, ist auch kein Witz.

2. Szene
Auf einem großen, überfüllten Platz, mitten in der Menschenmenge. Hunderte Leute, gehen achtlos aneinander vorbei. Jeder mit sich selbst beschäftigt. Die einen schauen auf ihr Handy. Die anderen auf die Uhr. Die Nächsten starren auf ihre eigenen Schuhe. Wieder andere, Löcher in die Luft. Man sieht sich nicht, man kennt sich nicht.
Hundert Menschen, hundert Individuen, hundert Schicksale, hundert Gedanken. Eigentlich aber nur ein einziger.

Es fehlt das Ende? Klar, ich bin auch noch nicht fertig.

3. Szene
Es fehlt uns heutzutage wirklich nicht an Menschen. Wir kennen so viele, wir treffen so viele, wir sehen so viele. Wir sind so viele.
Wir alle glauben oft, wir sind wirklich zusammen. Glauben, wir verstehen uns. Glauben, wir wissen, wer derjenige ist, den wir gerade vor uns haben. Glauben, wir kennen ihn. Ihn und seine Gefühle, Gedanken, Probleme, seine Träume.
Aber wir glauben trotzdem, ER kennt uns nicht.
Dabei hat er bestimmt auch dieses Gefühl,
dieses Gefühl, das wir nur selten wirklich wahrnehmen, das aber unser ständiger Begleiter ist: Wir sind zusammen, und doch sind wir allein.
WIR SIND ZUSAMMEN ALLEIN.