Der Zeitenort

(Ein kleines windschiefes Haus steht am Rande eines Waldes, im Hintergrund ist schwarzer Nachthimmel und eine große tickende Uhr, die von Sternen gebildet wird, zwei Männer stehen vor dem Haus auf einer dunklen Wiese und blicken nach oben.)Mann 1: Was such ich nur?
Mann 2: Was ist das hier nur für ein Ort?
Mann 1: Auch dich kenne ich nicht, was bist du, was willst du?
Mann 2: Das fragst du mich? Doch sieh nur wie schön hier alles ist, nur die Zeiger dort oben, die stören mich. Zu schnell erfüllen sie ihr Handwerk. Kann ich sie nicht halten? Versuchen will ich es.
(eine dunkle Stimme erhebt sich aus dem Haus)
Stimme: Halt ein, junger Mann. Was du versuchen willst, ist stets schändlich und ungerecht.
Mann 1: Nun lass ihn doch machen, ich will es auch.
Stimme: Richtig, der Grund, warum du hier nun stehst. Erinnerst du dich denn wirklich nicht?
Mann 2: Was soll es heißen?
Stimme: Ihr beide seid von gleicher Natur und wollt an allem festhalten, was längst in der Vergangenheit liegt. Bestellt habe ich euch heute hierher, nur aus einem Grund, nämlich eurem Begehr. Bitten tue ich euch nun umzukehren und einen Schritt zurückzugehen, denn ein gründlicher Blick auf die Sterne zeigt, wie verheißungsvoll die nächsten Schritte der Uhr doch sind. Seht nur wie sie tickt, wie sie vor Tatendrang und Freude sprüht!
Mann 1 und Mann 2 (gleichzeitig): Ich sehe es, ich spüre es. Begriffen habe ich jetzt und weiß nun um meinen Aufenthalt: ich befinde mich am Zeitenort, wie schon einmal vor langer Zeit.
(Bühne wird dunkel, Sie haben begriffen)

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