Die Wahl
Kleines Kind liegt auf dem Rücken und schaut nach oben. Fröhliche, helle music spielt. Licht leuchtet nur auf Kind
Kind: Was für schöne Wolken. Die sieht aus wie ein Tiger.
Man im Tigerkostüm rennt über die Bühne.
Erwachsener 1: Steh auf, du hast keine Zeit dafür. Sei doch nicht so kindisch. Es sind nur Wolken.
Kind: Okay…
Bühne wird dunkel, Kind wird mit Teenager gewechselt. Tische werden reingebracht. Bühnenbild ähnelt Schule. Lehrer unterrichtet was.
Teenager: Ist in der Welt wirklich Platz für Fantasie? Ich weiß nicht.
Tiger: Nein!!
Tiger rennt auf die Bühne. Lehrer bemerkt nichts
Teenager: Wer bist du?
Tiger: Du kannst nicht aufgeben. Deine Fantasie braucht dich.
Teenager: Was meinst du?
Tiger: Er wird gleich kommen und dir einen Vorschlag machen. Aber ihm kann man nicht trauen.
Tiger erstarrt. Bedrohliche Figur betritt die Bühne.
Teenager: Wer bist du?
Bedrohliche Figur: Ich bin das Erwachsene. Ich gebe dir Pflicht, Gleichmäßigkeit und Einsicht. Wähle mich und dein Leben wird verlässlich, vertraulich…
Tiger: Eintönig.
Bedrohliche Figur: Wer bist du?
Tiger: Ich bin Fantasie. Du nimmst Jahr für Jahr viele meiner Schützlinge weg. Aber jetzt ist Schluss damit. Ich bin bereit für sie zu kämpfen.
Tiger holt ein Schwert heraus, brüllt und greift Bedrohliche Figur an. Sie weicht jedem Angriff problemlos aus.
Teenager: Nun hört doch auf. Müsst ihr denn kämpfen?
Tiger: Was sollen wir denn sonst machen? Wir sind Erzfeinde.
Teenager: Müsst ihr das sein?
Bedrohliche Figur: Mit ihm hast du keine Gleichmäßigkeit, keine Pflicht. Du hast in vielen Wegen nicht die Sicherheit, die ich dir biete.
Tiger (außer Atem): Aber mit ihm ist das Leben langweilig. Du wirst nichts Spannendes machen. Die Zeit wird vergehen wie im Flug und schon bist du auf dem Sterbebett ohne irgendwas, was dein Leben Lebenswert gemacht hat.
Beide: Du musst dich entscheiden.
Teenager: Was ist das?
Beide: Was?
Tiger und bedrohliche Figur drehen sich um, der Teenager rennt weg. Bühnenbild erlischt. Wenn das Licht wieder an ist, ist er auf einem Hügel und starrt wieder hoch auf die Wolken. Eine mysteriöse Frau schleicht sich an ihn an.
Teenager: Muss ich denn mich entscheiden. Ich bin doch zu Jung.
Mysteriöse Frau: Die Entscheidung muss nicht das Ende sein.
Teenager: Und wer bist du jetzt, noch ein Weg, welchen ich wählen sollte.
Mysteriöse Frau: Nein, ich bin der Wandel. Ich bin hier, um dir nur eine wichtige Sache zu sagen.
Teenager: Was denn?
Mysteriöse Frau: Selbst, wenn du jetzt etwas wählst, ist es nicht in Stein gesetzt.
Du bist nie zu alt, um dich zu ändern. Die Extreme, die die beide dir zeigten, sind nur Möglichkeiten. Du musst dich nicht von den beiden definieren.
Teenager: Danke, dass ist sehr…
Der Tiger und das Erwachsene rennen keuchend auf die Bühne.
Tiger (außer Atem): Hast du dich denn entschieden?
Der Teenager atmet tief ein. Er schießt seine Augen.
Teenager: Ja, ich nehme…
Das Ende
Kommentare
Ganz schön absurdes Theater- Tiger und Kind erinnert mich leider immer an Calvin und Hobbes, und dann ist alles so niedlich.