Engel auf Erden

Gut und Böse. Himmel und Hölle. Engel und Dämonen. Langsam hob er den Kopf. Seine Gedanken waren leer. Durch seinen Kopf strömten Wörter. Himmel. Hölle. Böse. Existierte das Böse? Oder geschah alles so, wie es sollte? Er blickte in den Spiegel. Ein unbekanntes Bild sah ihm entgegen. Doch daran störte er sich nicht. Ein Lächeln flog über sein Gesicht. Das fühlte sich gut an. War das dann gut? Erneut sah er das Bild an, welches der Spiegel wiedergab. Diese Version war gut. Himmlisch. Er war zufrieden mit dem, was er erschaffen hatte. Die Meinungen anderer waren zweitrangig. Ein Engel würde seinen Platz finden. Auch wenn sein Weg von Dämonen gekreuzt wurde. Grinsend wandte er sich von seinem Spiegel ab. Himmel und Hölle. Bestimmt wartete am Ende der Himmel auf ihn. Engel fanden den Weg. Ihren Weg. Er nickte zustimmend. Sogar Oscar Wilde hatte es gesagt. «Ziel des Lebens ist Selbstentwicklung. Das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen, das ist unsere Bestimmung.» Erneutes Nicken. Oscar Wilde war bestimmt empor geflogen. Er würde ihm folgen. Schliesslich liess er der Gerechtigkeit die Oberhand, über ihn wurde verfügt und dabei sein wahres Selbst gezeigt. Entzückt schmunzelte er. Wie schön es doch war. Alle Gerechtigkeit war getan. Seine Zeit würde kommen. Der Himmel würde ihn empfangen. Langsam erhob er sich. Mit demselben Lächeln wusch er das Blut eines Mörders von seinem Messer.

Kommentare

  1. Von Sophie am

    mega kreativ !

  2. Von Anastasiya am

    Whoa, den Plot-Twist am Ende hab ich nicht kommen sehen! Tolles Minidrama, das die Bedeutung von Gerechtigkeit infrage stellt und zeigt, wie gut man als Bösewicht Zitate missbrauchen kann.

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