Freiheit

(Eine Glocke klingelt über der Tür während A diese öffnet)
A: Guten Abend
(A tritt ein)
(Überall hört man Ticken, das von unzähligen Uhren kommt die an den Wänden hängen)
B: Was darf’s sein?
(B blickt nicht von seiner Arbeit auf, Wotan B arbeitet sehen wir nicht, seine Arbeit ist in Dunkelheit gehüllt)
A: Ich suche etwas. Können sie mir sagen ob sie es gesehen haben?
(A hängt einen zerschlissenen Mantel auf einen Kleiderständer und setzt sich auf einen Hocker gegenüber von B)
B: Wenn sie mir sagen können was es ist?
A: Das kann ich nicht. Sie würden es nicht verstehen.
B: Ich kann ihnen ohnehin nur anbieten was hier ist – Uhren.
A: Ich brauche keine Uhren ich brauche -. Ich bin mir sicher Sie haben was ich brauche. Doch ich fürchte sie können es mir nicht geben.
(Wendet sich zum Gehen)
(Stoppt)
(Murmelt): Man kann es ja nicht einfach aus ihren metallenen Körpern herausreißen, das was sie am Leben erhält. Ihre Seele.
(Will die Tür öffnen. Stoppt. Geht ein paar Schritte auf und ab und setzt sich wieder als B zu sprechen beginnt)
B: Meinen sie Zeit? (Schaut auf den Gegenstand an dem er arbeitet) Ich fürchte das ist mir nicht möglich.
A: Zeit? Nein, nicht wirklich, es ist mehr (überlegt, seufzt) ein Geist der Maschine, und welche wäre da besser geeignet als die Uhr, wissen Sie, keines ihrer Teile denkt, keines fühlt, alle tun sie nur eine winzige Kleinigkeit und können doch darstellen, was man nicht sieht, das keinen Gesetzen der Natur zu folgen scheint, zumindest nicht denen, denen Strecken für gewöhnlich folgen, ist sie doch in ihrer Länge variabel. Wissen Sie, ich wäre auch gerne befreit von solcherlei Zwängen, deswegen frage ich Sie: Wissen Sie was ich suche?
B: (überlegt) Den Geist der Maschine. Der etwas bewegt und doch nicht lebt. Ohne Willen, ohne Gefühl. Das was wieder der Natur der menschlichen Seele ist. Ich verstehe. Das Wort welches wohl am ehesten dazu in der Lage ist das zu beschreiben, das Sie suchen, wonach Sie sich sehnen -. (Sieht kurz von seiner Arbeit auf. Hält in seinem Tun inne und setzt dieses dann wieder fort)
Könnte das Objektivität sein?
(Kurze Pause)
Sie wollen das, was von Menschen weder erlangt noch geschaffen werden kann? Wozu?
(A steht auf. Macht ein paar nervöse Schritte. Gehetzt sieht er auf die Uhren. Dann bleibt er stehen und sieht B an.)
A: Damit ich nicht mehr länger zu entscheiden brauche, damit ich frei sein kann.
B: (steht auf und beginnt damit seinen Arbeitsplatz zu säubern und alles zu verräumen. Seine Arbeit lässt er auf dem Tisch liegen. Er geht um den Tisch herum und kommt gegenüber von A zum Stehen.)
B: (seufzt) Ich kann ihre Wünsche nicht erfüllen. Der Mensch kann das wahre Wesen der Maschine nicht erfassen. Seine Seele nicht zur eigenen machen. Nicht im Zwang liegt die Freiheit des Menschen, nicht im objektiven, nicht im maschinellen, die Freiheit liegt in der Einstellung und im Nichtswissen. Doch Wissen kann man nur erlangen und nicht nehmen. Je mehr man bekommt desto mehr braucht man. Wie auch die Zeit macht das Wissen den Menschen abhängig.
A: Was schlagen Sie vor?
(B kehrt wieder zu seinem Tisch zurück. Seine Miene ist unergründlicher denn je, sie ist ernst.)
B: Wenn sie die Freiheit wollen, gibt es keinen anderen Ausweg. Die müssen sich entscheiden.
(Licht beleuchtet den Gegenstand an dem B arbeitete. Eine Pistole, gefertigt aus Uhrenteilen.)
Sie müssen die Zeit beenden – Ihre Zeit.
(B schiebt den Gegenstand über den Tisch, A und B schauen sich an, das Licht geht aus.)

Kommentare

  1. Von Noelle Herrmannos am

    Die Dialoge in diesem Drama sind oftmals kryptisch und schwer verständlich. A und B sprechen in Metaphern und philosophischen Andeutungen, was es dem Publikum erschwert, den genauen Inhalt und die Bedeutung der Gespräche nachzuvollziehen. Eine präzisere und klarere Ausdrucksweise könnte helfen, die Intention und die Botschaft des Dramas zugänglicher zu machen. Die Charaktere A und B bleiben flach und eindimensional. Ihre Motive und Hintergründe werden nicht ausreichend beleuchtet, was es dem Publikum erschwert, eine emotionale Bindung zu ihnen aufzubauen. Eine tiefere Ausarbeitung der Charaktere, einschließlich ihrer Vergangenheit und ihrer inneren Konflikte, könnte das Drama bereichern und die Handlung emotional intensiver machen.

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