Mit dem Gefühl der Freiheit

LÖWE schaut sich um. Blinzelt und wirkt entspannt. Seelenruhig schwingt er mit seiner Mähne hin und her. Man kann ein Lächeln erkennen. Plötzlich schaut er DICH an.

LÖWE Hallo, wie geht es dir?
DU [schaust dich kurz um] Redest du mit mir?
LÖWE Ja, ich rede mit dir.
DU Das ist verrückt, Löwen können nicht sprechen!
LÖWE Das sagt jeder, aber du bist die Erste, die auf mich aufmerksam wird. Alle gehen immer an
mir vorbei und wenn ich etwas sage, zucken sie zwar kurz, aber hinterfragen sich nicht weiter. Also, wie geht es dir?
DU Das ist wirklich verrückt! Das wird mir keiner glauben!
LÖWE Das ist nicht schlimm, es wird unser Geheimnis bleiben.
DU Ok…Tut mir leid, aber ich verstehe das nicht. Ich bleibe immer bei allen Tieren stehen, in der Hoffnung, dass sie mich beachten. Wieso tun sie das nicht?
LÖWE [schnauft] Sie haben es aufgegeben.
DU Wieso?
LÖWE Nicht alle sind so wie du, weißt du? Nicht alle haben die Hoffnung, die Fantasie, dass wir sprechen können.
DU Aber wieso hast du es nicht aufgegeben?
LÖWE Ich wusste, es gibt Menschen, die diese tolle, wunderschöne Fantasie haben. Hör‘ mal genau hin, höre wie die Vögel zwitschern, denkst du sie wollen uns mit ihrem atemberaubenden Gesang nichts mitteilen?
DU Jetzt, wo du das sagst…Sie singen diese Melodie.
LÖWE Genau, alle Menschen, alle Tiere, sie alle hören das, diesen Klang, der Einen verzaubern lässt…
DU [schließt die Augen und nimmst diesen schönen Gesang auf] Ich fühle mich so frei…
LÖWE Sie singen ein Lied nur für dich. Nimm es auf und fühle dich weiterhin so.
DU [lächelst] Es ist einfach nur toll…

LÖWE schließt die Augen und DU tust es ihm gleich. Mit dem Gefühl der Freiheit.

Kommentare

  1. Von Alyssa Bader am

    Ich finde das Thema sehr gut getroffen. Der Text ist sehr kreativ und regt vor allem in der heutigen Gesellschaft zum Nachdenken über die Freiheit und die Tierhaltung an

Schreibe einen Kommentar