Ungesagtes
Sofia sitzt mit Jennie auf einer Wiese. Jennie ist 14 Jahre alt und ein Mädchen, weit gereist, nur um Sofia, ihre kleine Schwester zu sehen, von der sie vorher nichts gewusst hatte. Sie hat schwarze, lange Haare bis auf die Erde und blaue Augen. Molly ist 13 und hat rote, lockige, kurze Haare mit grünen Augen. Ihre linke Gesichtshälfte ist gelähmt, weswegen sie diese nicht bewegen kann.
Jenny: „Was war schwierig für dich im Leben?“
Sofia schaut in die Ferne.
Sofia: „Ich wurde oder besser gesagt werde wegen meinen Behinderungen gemobbt. Ich wurde elternlos auf der Straße gefunden und bin immer noch nicht adoptiert. Meine Erzieherinnen sind ziemlich gemein. Alle lachen mich aus, nur weil ich mich angeblich so verhalte, als wäre ich ein Tier. Das macht alles noch schlimmer.“ (Sie seufzt) „Aber sieh dich mal an ich wünschte ich würde in deinem Körper stecken: du bist wunderschön, hast Verwandte, die mit dem Jenseits verbunden sind, du hast Freunde, einen festen Freund und kannst auch noch im Universum reisen, du hast es so leicht.“
Jennie sagt nichts, sondern sieht Sofia nur traurig an.
Jenny: Oh Sofie,ich habe es nicht einfach.
beiseite, so dass Jennie es nicht hört: „Auf dem Planeten, wo ich herkomme, habe ich einen schwarzen Augapfel, was eine offene Wunde ist und wofür es kein Heilmittel gibt. Ich wurde missbraucht, gehasst, mir wurde eine Flasche auf den Kopf geschlagen, ich hatte das Gefühl von niemanden geliebt zu werden, ich musste sogar wegen meiner Stiefeltern woanders wohnen, ich wurde zur Mörderin, kam ins Gefängnis mit der Aufgabe einen Krieg zwischen Himmel und Hölle zu verhindern, ich kam zu spät, hatte das Gefühl, dass das Leben meines Partners jeden Moment genommen werden könnte. Jetzt muss ich das Böse im Universum finden und zerstören, dafür muss ich zu verschiedenen Planeten reisen und glaub’ mir, die meisten kannst du gar nicht sehen, dies kann kein normaler Mensch. jetzt muss ich hier sitzen und dich hören wie du mir so etwas vorwirfst. Aber all das darf ich dir nicht sagen.“
Laut: „Nicht alles ist so, wie es scheint.“ Jenny steht auf.
Kommentare
Kraftvolle Sprache und gute Figuren, die ich mir lebhaft vorstellen kann. In so kurzem Text doch ein Anriss vieler Pobleme und Verletzungen aber irgendwie auch “connected” mit Himmel und Erde. Auf jeden Fall ein Fantasieimpuls vom feinsten.
Eine besonders interessanter Dramentext. Die interessanten Gedankengänge werden durch die eindrucksvolle Präzision der Wortwahl beeindruckend geschildert.
Ein toller Impuls, der Lust auf mehr von der Geschichte macht!
“Nicht alles ist so, wie es scheint” – tolle Message, die sich jeder in seinem Alltag zu Herzen nehmen sollte!
Schöne und spannende schreibweise. Sehr interessante Charaktere (habe direkt lust auf mehr) 😀
Love it. Sympatische Figuren, schöne schreibweise und gut gewähltes Thema. Ich finde dass es sehr gut passt
Megafon Text